Die drei Exen von Eguisheim • Les trois Châteaux

Die Ruinen der drei Exen (Dagsburg, Wahlenburg und Burg Weckmund).

 

Oberhalb von Husseren-les-Chateaux befindet sich ein Wanderparkplatz zur Besichtigung der Donjons d'Eguisheim (oder Drei Exen genannt), drei Burgen in unmittelbarer Nachbarschaft. Nach einem kurzen 10-minütigen Aufstieg erreicht man die 591 m hoch gelegenen Burgen Dagsbourg, Wahlenburg und Weckmund, erbaut von den Grafen von Eguisheim und Dagsburg.

Bereits um 1016 wird in der Biographie Papst Leos IX., der vor seinem papalen Amt Bruno von Egisheim hieß, eine Burg auf dem Schlossberg erwähnt, die nach derzeitigem Stand der archäologischen Grabungen aus dem 10. oder frühen 11. Jahrhundert stammt und damit älter war als jede der drei Burgen, deren Ruinen heute noch stehen. Zu dieser ursprünglichen Burg gehörten die Pankratius­kapelleund zumindest ein großer Ringwall, deren Reste sich in der Nordwest- und der Südwestecke des Plateaus nachweisen lassen; sie muss deutlich größer gewesen sein als die spätere Gesamtanlage.

1144 fiel nach dem Aussterben der Grafen von Egisheim der Nordteil des Plateaus den Grafen von Dagsburg zu, die sich fortan Grafen von Dagsburg-Egisheim nannten. Sie erbauten auf den bestehenden Mauern oder Mauerresten die Nordburg der drei Exen, die sie ebenfalls Dagsburg tauften. Der Bau der südlichen Burganlage erfolgte kurze Zeit später und vermutlich als Reaktion auf die Errichtung der Dagsburg. Erst um 1200 wurde die Südburg noch einmal geteilt und ein zweiter Bergfried gebaut.

Im Jahre 1225 starb das Geschlecht der Grafen von Dagsburg-Egisheim, die eines der mächtigsten Adelshäuser des Elsass geworden waren, aus. Daraufhin bemächtigten sich die Bischöfe von Straßburgeines großen Teils der Hinterlassenschaft, unter anderem der Dagsburg auf dem Schlossberg.

 

Eguisheim • Vielfach ausgezeichnetes Dorf

 

Eguisheim ist als eines der Plus beaux villages de France (dt. schönsten Dörfer Frankreichs) klassifiziert. In einer Umfrage aus dem Jahr 2013 wählten rund 5 Millionen Fernsehzuschauer Eguisheim zum „Village préféré des Français“ (dt. Das bevorzugte Dorf der Franzosen). Auch das Wetter meint es gut mit den rund 1597 Einwohnern: Die umliegenden Hügel des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges schützen den Ort vor rauem Klima, die milden Temperaturen und die vielen Sonnenstunden fördern den Weinanbau. Von den insgesamt drei Schlössern, die Eguisheim einst umgaben, sind heute nur noch Ruinen, die sogenannten Drei Exen, übrig. Der Charme der Vergangenheit weht dennoch durch die Gassen der mittelalterlichen Stadt: Sechs Dinghöfe, zahlreiche Springbrunnen und die Pfarrkirche prägen den historischen Charakter des Städtchens. Besonderer Blickfang sind die vielen blumengeschmückten Fachwerkhäuser, die dem Ort beim Nationalen Blumenschauwettbewerb bis jetzt bereits eine Auszeichnung mit 4 Blüten einbrachten.

Von Weinbergen umgeben und an grünen Hügeln angelehnt ist Eguisheim eine mittelalterliche Ortschaft, deren konzentrische Gassen die Architektur der liebevoll mit Blumen geschmückten Fachwerkhäuser bestens zur Geltung bringt.

Diese Begeisterung für Blumenschmuck wird seit 1985 mit der höchsten Auszeichnung beim Grand Prix National du Fleurissement belohnt.

as Städtchen, das der Legende nach auf einer Wasserquelle, einer Feuerstelle und einer Goldmine errichtet wurde, ist eines der Zentren des elsässischen Weinbaugebiets und Heimat zahlreicher Winzer.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Markus Wilke (Samstag, 03 November 2018 18:32)

    eine ausgesprochen ausgewogene Reportage; Burgfrieden und Heimeligkeit lässt an gutes Essen denken